
(24.11.2025)
Die Refugee Law Clinic Bochum e.V. begeht in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen und markiert damit ein Jahrzehnt ehrenamtlicher Rechtsberatung für Geflüchtete und Migrant*innen. Seit ihrer Gründung hat die studentisch organisierte Initiative unzähligen Ratsuchenden Unterstützung im Asyl- und Aufenthaltsrecht ermöglicht und sich als feste Anlaufstelle im Ruhrgebiet etabliert.
Anlässlich des Jubiläums lädt der Verein am 05. November 2025 ab 18 Uhr zu einer feierlichen Veranstaltung an die Ruhr-Universität Bochum ein. Auf dem Programm stehen Rückblicke auf die Entwicklung des Vereins, persönliche Erfahrungsberichte sowie ein Ausblick auf aktuelle rechtspolitische Herausforderungen.
Zwischen Recht, Kunst und gelebter Erfahrung: Das Programm des Jubiläumsabends
Durch den Abend führen Merve Ergin (erste Vorsitzende des Vereins) und Lara Zendzianowsky (zweite Vorsitzende). Die Veranstaltung beginnt um 18.00 Uhr mit einem Sektempfang, bevor um 18.20 Uhr der Dekan der Juristischen Fakultät, Prof. Dr. Jakob Jokussen, die offiziellen Begrüßungsworte spricht.
Im Anschluss stellen Merve Ergin und Lara Zendzianowsky um 18.30 Uhr die Arbeit des Vereins vor und danken den langjährigen Unterstützer*innen. Um 18.40 Uhr folgt ein künstlerischer Beitrag von Dea Xhelli, die ein Klavierstück sowie ein selbst verfasstes Gedicht vorträgt. Darin erzählt sie von Erfahrungen und Irritationen, die entstehen, wenn ein Name als „fremd“ wahrgenommen wird – und wie prägend solche Momente im Alltag einer Migrantin sein können.
Um 18.50 Uhr berichtet Ehrenmitglied Pinar Demir über die Entwicklung innerhalb der RLC und darüber, wie sich das Engagement in dem Verein mit ihrer eigenen Biografie verbindet. Es folgt um 19.00 Uhr ein Überblick über die Geschichte der RLC und ein kurzer Input zur GEAS-Reform von Manuel Kabis, als langjähriges Mitglied des Beirats und geschätzter Unterstützer des Vereins.
Ab 19.10 Uhr teilen Zahra Khan (Refugee Law Clinic Freiburg e.V.) und Hatal Satilmis persönliche Geschichten, die den Abend besonders prägen. Khan berichtet von den Folgen ihres ehemaligen subsidiären Schutzstatus: davon, wie sie sich auf einem Klassenausflug, bei dem die Gruppe kurz die Landesgrenze überschritt, plötzlich wie eine Straftäterin fühlte – während andere unbeschwert den Tag genossen. Auch nachdem sie später die Staatsbürgerschaft erhielt, hatte sie das Gefühl, sich ständig beweisen zu müssen.
Satilmis erzählt von den Hürden, die fehlende Sprachkenntnisse und Unsicherheiten mit sich brachten – von dem mühseligen Weg zu Selbstvertrauen und einem Zugang zur Außenwelt, der anderen selbstverständlich erscheint. Ihre Erfahrungen zeigen, wie still, aber tiefgreifend solche Barrieren wirken können.
Nach diesen persönlichen Einblicken schlägt der Abend eine leichtere Tonlage an: Um 19.30 Uhr folgt ein interaktives Quiz zur Arbeit der RLC, moderiert von Lakksan Raveendran und Selin Uzun (erweiterter Vorstand). Als Gewinn winkt eine RLC-Tasse. Den Abschluss bildet ab 19.45 Uhr ein gemeinsames Buffet, das zu einem gemütlichen Ausklang bei Essen und Musik einlädt.

Was bleibt – und was kommt
Das Jubiläum zeigt nicht nur, was die Refugee Law Clinic Bochum e.V. in den vergangenen Jahren erreicht hat, sondern auch, welchen Aufgaben sie sich künftig stellen will. Auch nach zehn Jahren bleibt das Ziel unverändert: Geflüchteten den Zugang zu Recht zu erleichtern und Studierenden Raum für verantwortungsbewusstes Engagement zu schaffen. Getragen von engagierten Menschen, von Vertrauen und gegenseitiger Unterstützung, blickt die RLC mit derselben Entschlossenheit nach vorn, mit der sie einst begonnen hat. Dieses gemeinsame Fundament ist es, das die RLC über zehn Jahre getragen hat – und es sind die Menschen, die es mit Leben füllen. Unser Dank gilt allen, die diesen Weg mitgegangen sind und ihn weiterhin mitgestalten – den Ehrenamtlichen, Unterstützer*innen, Kooperationspartner*innen und Ratsuchenden. Ihr Beitrag macht die Arbeit der RLC erst möglich.

